Zwischen Schmerz und Hoffnung: Heusenstamm erinnert am 9. November

Der 9. November erinnert uns an die dunkelsten Stunden unseres Landes – an die Nacht, in der in Deutschland jüdisches Leben, Nachbarschaft und Menschlichkeit brutal angegriffen wurden. Auch hier in #Heusenstamm wurden Menschen vertrieben und entrechtet. Die #Stolpersteine in unserer Stadt erzählen davon. Sie erinnern uns daran, dass Unrecht nicht irgendwo, sondern vor unserer eigenen Haustür geschah. Nach einem Gottesdienst in der evangelischen Kirche heute früh sind wir in Gruppen zum Stolpersteinrundgang aufgebrochen. Nicht um zurückzublicken, sondern um uns zu vergewissern, wer wir sein wollen: eine Stadt, in der jeder Mensch sicher und gesehen ist. Eine Gemeinschaft, die Menschlichkeit schützt. Und zugleich ist der 9. November auch ein Tag der Hoffnung. An diesem Datum fiel 1989 die Mauer. Was Menschen teilte, wurde überwunden. Familien kamen wieder zusammen, ein Land wuchs neu zusammen, und die friedliche Revolution zeigte der Welt, wie stark die Kraft der Zivilgesellschaft sein kann. Dieser Tag trägt beides: Schmerz und Hoffnung, Vergangenheit und Zukunft.. Ich wünsche mir, dass wir heute gemeinsam sagen wollen: Wir vergessen nicht. Wir schauen hin. Wir handeln, wo Würde und Menschlichkeit bedroht sind. Und wir bewahren uns die Zuversicht.